Das Mädchen im Nordwind - Karin Baldvinsson

Das Mädchen im Nordwind

von Karin Baldvinsson

Genre
Drama
ISBN
978-3-548-06294-5
Anzahl Seiten
568
Buchtyp
Taschenbuch

Zusammenfassung

Schlimmer kann es nicht mehr werden, das denkt sich Luise, Tochter eines jüdischen Kaufmanns, als ihr Leben 1936 immer mehr Einschränkungen erfährt. Sie wird in der Schule gemieden und kann an diversen Aktivitäten nicht mehr teilnehmen. Ihre Eltern, die erfolgreich ein Kaufhaus führen, halten an ihrem Leben fest und machen sich keine grossen Sorgen um die Zukunft. Hitler wird schon bald einsehen, dass die jüdische Bevölkerung ihre Daseinsberechtigung hat.

Als Luise Jonas kennen lernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Er kommt ursprünglich aus Island und studiert in Berlin. Gemeinsam verbringen sie einen wundervollen Sommer. Mit Jonas an der Seite kann Luise alles ertragen. Doch ihre Eltern dulden diese Verbindung nicht. Sie wird zunehmend auch gefährlicher, da es für die Juden im Land immer schwieriger wird.

Als Luise schwanger wird, reist sie mit Jonas nach Island. Ihre Eltern lässt sie schweren Herzens in Deutschland zurück. Luise schreibt ihre Geschichte auf.

2019: Sofie nimmt sich eine Auszeit – sie reist für drei Monate nach Island und hilft dort, ein Haus zu renovieren. Nach einem schweren Schicksalsschlag muss sie selbst herausfinden, was sie aus ihrem Leben machen will und ob ihre Beziehung mit Thomas noch eine Chance hat. Als ihr durch Zufall das Notizbuch von Luise in die Hände fällt, zieht sie die Geschichte in ihren

Bann.

Sofie wird in Island herzlich aufgenommen und findet schnell Freunde. Und dann ist da noch Björgvin, der ihr ganz schön den Kopf verdreht. Doch irgendwann muss Sofie zurück in ihr altes Leben – oder wird Island ihr neues Zuhause?

Buchsenf (Rezension)

Als ich die erste Seite aufgeschlagen habe, dachte ich mir, mit diesem Buch werde ich nie fertig. Nicht nur, weil es viele Seiten hat, die Schriftgrösse ist auch sehr klein. Aber wie ihr seht, hat mich das Buch, wie auch Sofie?? das Notizbuch von Luise, in den Bann gezogen.

Ich selbst habe mich schon in diversen Romanen mit dem zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt. Aber die Anfänge, als noch nicht Krieg herrschte, habe ich immer nur am Rande wahrgenommen. Dieses Buch befasst sich aber genau mit dieser Zeit, einer Zeit in der die jüdische Bevölkerung noch Hoffnung hatte. Als Leser ist man versucht immer wieder laut zu sagen: Rennt, es wird nur schlimmer – viel schlimmer. Verlasst Deutschland! Und doch bewundere ich Luise’s Eltern, welche an ihrem Zuhause festhalten und auch an ihrer Existenz.

Es macht mich unglaublich wütend, wie man mit ehrlichen Menschen so umgehen kann und wie man ihnen die Lebensgrundlage mit Gesetzen und Böswilligkeit einfach entziehen kann. Bücher, in denen zwei Geschichten zu unterschiedlichen Zeiten spielen und man wie in einem Buch gleich zwei Geschichten liest, gehörten schon immer zu meinen Favoriten. So auch dieses Buch. Da die einzelnen Kapitel in sich geschlossen sind, ist es sehr einfach, als Leser beiden Geschichten zu folgen und langsam zu verstehen, wie alles zusammenhängt.

Und in Island habe ich mich auch wieder etwas mehr verliebt – in diese Landschaft und die Freundlichkeit der Inselbewohner. Definitiv ein Land, das immer noch zu meinen Top 5

Reisedestinationen zählt und das ich unbedingt irgendwann noch bereisen möchte.

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