31. Mai 2020

Liebe auf den ersten Blick?

Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick, oder soll ich nochmals vorbeikommen?

So fängt eine Frage meines neuen Tagebuchs an – Für alles was dich glücklich macht! Ich habe für mich versucht diese Frage zu beantworten und möchte gerne meine Überlegungen mit euch teilen. 

Ja, ich glaube daran, dass ein Mensch dir auf den ersten Blick sympathisch sein kann und du auch sofort ein Interesse oder eine gewisse Bindung spürst, aber wirkliche Liebe kann erst durch Zeit entstehen. Wenn man sich besser kennen lernt, die Macken, Vorlieben, das Lieblingsessen, der erste Streit, sich gemeinsam versöhnt hat und das Vertrauen aufgebaut ist. Man will mit dieser Person Zeit verbringen, kann sich aber nach wie vor auch Zeit für sich nehmen. Er ist der erste und letzte Gedanke vom Tag. Er bringt dich zum Lachen, kann aber genauso gut deine Tränen trocknen. Er weiss häufig besser was du gerade brauchst, als du selbst. Er schafft es, dass du deine Grenzen besser kennen lernst, aber auch deine Grenzen gemeinsam mit ihm erweiterst.

Wenn die erste Anziehung, die Schmetterlinge im Bauch nicht mehr permanent Purzelbäume schlagen – dann entsteht Liebe! Diese Liebe funktioniert auch dann noch, wenn schwierige Zeiten vor einem liegen, wenn man sich selber für einen kurzen Moment verloren hat, wenn es einmal im Leben nicht so läuft, wie man es sich vielleicht erhofft oder gewünscht hat.

Als Symbolbild für Liebe steht für mich die Pflanze!

Diese Pflanze ist tief in der Erde durch die eigenen Wurzeln verankert. Man ist nach wie vor sich selbst, auch mal egoistisch, doch er versorgt dich mit Wasser und Zuneigung und sorgt dafür, dass du wächst und strahlst. Nicht eine Blume die man ausreisst, für einen kurzen Moment blüht, dir Freude bereitet und die du besitzt. Sondern eine Pflanze, welche für immer verankert ist und welche gesund ist und strahlt. Gemeinsam wächst man, gemeinsam versorgt man die Pflanze mit Wasser und Zuneigung. Manchmal braucht es Zeit, damit neue Triebe entstehen können, es kann auch mal ein Blatt welken, doch man weiss, dass die Pflanze immer da sein wird. Die Pflanze verändert sich auch über die Zeit, bekommt vielleicht neue Blüten, ein Stiel bricht ab, aber man weiss, dass die Wurzeln immer noch dieselben sind und die Person die dich liebt akzeptiert das genauso und versteht, weshalb du immer weiter wachsen willst!

27. Mai 2020

Wer bist du?

Dich selbst zu finden und kennen zu lernen ist die schönste und schwierigste Lebensaufgabe.

Ich hatte mich nie mit mir selber – mit meinem ICH – auseinandergesetzt. Ich war ganz glücklich so wie ich mein Leben gestaltet hatte. In meinem Kopf war auch alles bereits geplant. Der Weg klar und kleine Steine wurden schnell aus dem Weg geräumt. So der Plan! Ich hatte einen Job, der mich forderte und förderte, eine Beziehung nach 10 Jahren eingespielt, unkompliziert, einfach. Ein super Umfeld mit Freunden und meiner Familie. Und dann kam alles anders. Nach der Trennung von meinem Mann hatte ich einen Termin bei meiner Therapeutin (Akupunktur). Ich erzählte ihr unter Tränen, was mir widerfahren ist. In den ersten zwei Sitzungen durfte ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen, habe viel geweint, getrauert, war wütend und verfiel in die Opfer-Rolle. Doch in der dritten Stunde sagte sie mir die entscheidenden Sätze, die mein Leben für immer verändert haben: Tanja und jetzt kümmern wir uns um dich! Die erste Frage die du dir stellen wirst: Was macht dich glücklich? 

Klingt einfach dachte ich mir: Also ging ich nach Hause, voller Tatendrang und dem Wissen, diese „Hausaufgaben“ habe ich schnell erledigt. Doch dann sitzt du da, vor einem leeren, weissen Papier. Du wurdest erst vor kurzem verlassen, du fühlst nichts als eine Leere in dir und dann sollst du aufschreiben, was dich glücklich macht. Du setzt dich ein erstes Mal mit dir auseinander. Das hat mich überfordert. Du setzt dich unter Druck, bis jetzt hast du doch immer auf alles eine Antwort gehabt, doch auf eine solche einfache Frage nicht. 

Ich kam mit einem leeren Blatt zurück zu meiner Thearapeutin. Gemeinsam sind wir Schritt für Schritt den Weg gemeinsam gegangen. Haben herausgefunden, was mich glücklich macht. Diese Frage war erst der Anfang von ganz vielen Fragen, die ich mir angefangen habe zu stellen. Anfangs noch mit Hilfe von der Therapeutin, doch irgendwann kamen die Fragen wie von alleine.

Zuerst einmal: Es ist das Beste was mir passieren konnte. Ich bin glücklicher, mehr ICH und ich kenne meine Bedürfnisse. Ich habe für mich Methoden gefunden, welche mich daran erinnern wer ich bin, sollte ich das einmal vergessen. Doch eins lasst euch gesagt sein: Es ist auch die schwierigste Lebensaufgabe. Denn wer jetzt denkt, wenn ich die Fragen einmal beantwortet habe, lebe ich mein Leben einfach weiter, der täuscht sich.

Denn wenn man einmal angefangen hat, sich mit sich selbst, mit seiner Herkunft, seinem Charakter, alles was einem ausmacht auseinanderzusetzen, setzt dies einen Kreislauf in Gang, welchen man nicht mehr stoppen kann. Sprich: Mein Leben war vermutlich vorher wirklich einfacher, weil ich mir keine Gedanken gemacht habe, was ich will, was mich glücklich macht, was ich brauche, was meine Bedürfnisse sind. Doch definitiv weniger glücklich.

Du hinterfragst, du reflektierst, du arbeitest laufend an dir. Du gibst irgendwann auch dein Wissen weiter, du beobachtest aufmerksam dein Umfeld, du bist generell aufmerksamer. Deine Bedürfnisse stellst du in den Vordergrund, was dich automatisch egoistischer macht. Du stellst auch einmal deine Familie und Freunde vor die Aufgabe, dich nochmals neu kennenzulernen und unangenehme Fragen zu beantworten.

Nichts desto trotz möchte ich für nichts auf der Welt das ändern, was ich jetzt über mich weiss.

20. März 2018

Wenn das Leben andere Pläne mit dir hat!

Das letzte Jahr 2017 war das wohl schwierigste, ereignisreichste und turbulenteste Jahr, welches ich bis jetzt erlebt habe. Nach einem guten Start mit Flitterwochen in den USA, hat sich mein Mann von mir getrennt und mein Lebensplan war auf einmal nicht mehr so wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Kennt ihr das, wenn man denkt man weiss genau wie sein Leben verlaufen wird, sich einen Plan zu recht gelegt hat und seinen Lebensweg deutlich vor Augen hat? Und dann geschieht ein Schicksal und alles ist nicht mehr so wie es einmal war? Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, waren die ersten Wochen eine reine Achterbahnfahrt. Von Zuversicht bis zur totalen Verzweiflung habe ich jedes Gefühl durchlebt. Ganz am Anfang wusste ich noch nicht, dass dieses Schicksal rückblickend das Beste war, was mir passieren konnte. Rückblickend muss ich meinem Ex-Mann sogar danken, dass er den Mut hatte, der Wahrheit ins Auge zu blicken, dass es doch nicht die richtige und ehrliche Liebe war.

Dank meinem super Umfeld von Familie und Freunde und meiner Akupunktur-Therapeutin habe ich aber den Weg zurück ins Leben gefunden. Ich habe mich viel mit dem „ICH“ auseinandergesetzt und Fragen für mich beantwortet wie: Was macht mich glücklich, Warum bin ich so wie ich bin und warum will ich Kinder haben. Fragen die vielleicht auf den ersten Blick einfach zu beantworten sind, doch wenn man wie ich am Scheideweg seines Lebens steht, doch herausfordernder sind als angenommen. Nicht immer sind die Erkenntnisse die man daraus zieht schön, sondern eher verletzend und beängstigend und doch bereue ich es überhaupt nicht, dass ich mich mit dem ICH auseinander gesetzt habe und weiter auseinandersetzen werde.

Um so glücklicher bin ich jetzt im 2018! Irgendwie habe ich mir vorgenommen, das Jahr 2018 wird mein Jahr. Im Januar durfte ich mir gleich 2 Lebensträume erfüllen, ich habe Wale in freier Wildlaufbahn und Nordlichter in Norwegen gesehen und konnte das erste Mal seit langem einfach wieder glücklich sein. Es gab nicht diesen einen Moment, doch immer mal wieder kleine Auszeiten in denen ich gemerkt habe, ja ich bin glücklich!

Dann kam der Entscheid diese tolle Webseite neu zu machen, auch das hat mir unendlich viel Spass gemacht und mir wieder mal gezeigt, dass man nur den Mut haben muss, seine Träume zu verwirklichen. Danke André, dass du meine Ideen genau so umgesetzt hast, wie ich mir das vorgestellt habe. Obwohl mein Briefing vielleicht nicht immer eindeutig war, hast du mich doch verstanden. Und das obwohl ich eine Frau bin.

Meine neue WG Mitbewohnerin hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ich mich auch zu Hause einfach pudelwohl fühle und es wieder zu meinem eigenen zu Hause geworden ist, wo ICH – ich seien kann und darf. Mit ihr gemeinsam habe ich mein zu Hause zu meinem eigenen gemacht und mit ihr kann ich über alles sprechen und ehrlich sein.

Das 2017 hat aber auch meine Familie und mich nochmals enger zusammen geschweisst. Sie waren einfach immer da für mich und haben mich immer unterstützt, egal wie es mir ging und was für verrückte Ideen ich hatte und habe.

Und ohne meine besten Freundinnen, hätte ich den Weg zurück in ein glücklicheres Leben nicht geschafft. Sie waren Tag und Nacht für mich da. ich wusste, dass sie immer hinter mir stehen und mich so akzeptieren wie ich bin.

Und ja dann gibt es da noch seit Anfang Februar jemanden in meinem Leben, der mir gezeigt hat, dass Glück und Liebe nun mal nicht planbar sind und man den Moment geniessen darf. Spontan sein und Pläne über den Haufen zu werfen, sind nicht Anzeichen von Versagen, sondern das JETZT zu geniessen.

Und manchmal flüstert das Glück ganz leise: Jetzt bist du dran!