11. Januar 2021

Und dann bin ich Mami!

Lieber Nuri Oskar

Willkommen auf dieser Welt! Am Samstag 09.01.2021 um 09.12 hast du das Leben von mir und deinem Papi komplett auf den Kopf gestellt. Irgendwie bist du teilweise immer noch unwirklich und ich könnte dich stundenlang betrachten und erkenne bei jedem Wimpernschlag noch neue Gesichtszüge von dir und neue süsse Zuckungen.

Ich möchte diesen Blog nicht zu einem Mami Blog werden lassen, wo es nur darum geht, wie häufig hat er in die Windeln gemacht, wie viel trinkt er und was kann man gegen Bauchkrämpfe tun. Dieser Buchsenf Blog soll weiterhin mich als Tanja im Fokus haben und darum werde ich jetzt gar nicht auf die ersten Tage mit Nuri eingehen und werde zumindest versuchen auch Themen zu finden, die nichts mit Mutterschaft und Kind zu tun haben. Auf jeden Fall, ist es ein Versuch wert. Und ich verspreche mir selbst, in diesem Blog weiterhin ehrlich zu sein und nicht den Erwartungen von anderen zu entsprechen. Denn das möchte ich auch unserem Sohn weitergeben.

Heute geht es mal darum, hast du wirklich das Gefühl jetzt bist du Mami, in dem Moment in dem du den ersten Schrei hörst oder er auf deiner Brust liegst. Nein bei mir war das nicht der Fall. Ich habe bei mir eher den Eindruck, dass es ein schleichender Prozess ist, der auch noch lange nicht abgeschlossen ist. Gut wir kennen uns erst gerade 2 Tage. Wenn er weint und ich ihn aufnehmen kann und instiktiv weiss, was ich tun muss um ihn zu beruhigen und mich das stolz macht oder wenn ich ihn auf der Brust von Deniz liegen sehe und die beiden mit voller Liebe beobachte wie sich gerade kennen lernen, das sind die Momente in denen ich merke, jetzt bin ich Mami und das aus tiefstem Herzen und ich bin unglaublich stolz auf meine beiden Jungs!

Der Moment als Nuri dann da war, war sicherlich unbeschreiblich und wunderschön und auch als er begonnen hat zu schreien, wusste ich, jetzt bist du da! Und emotional war das ganze auch und als ich auch die Tränen in Deniz Augen gesehen habe (er weint eigentlich nie) wusste ich das ist ein Moment an welchen ich mich mein Leben lang erinnern werde. Nuri auf meiner Brust und Deniz an meiner Seite.

Ich werde euch wenn möglich immer wieder mitnehmen auf die Reise als Mami und viellicht kann ich auch mit dem einen oder anderen Ammenmärchen aufräumen!

1. Januar 2021

Neujahrsvorsätze

Mit den Vorsätzen ist es ja so eine Sache. Ich habe mir schon öfters Vorsätze für das neue Jahr genommen, wie zum Beispiel “ab sofort nehme ich die Treppe anstatt den Lift“, „ich nehme mir mehr Zeit für mich“ oder „ich möchte keine To Do Listen am Wochenende mehr abarbeiten“. Die Treppe anstatt den Lift zu nehmen, war ein leichter Vorsatz (gut im Moment nehme ich den Lift wieder häufiger, aber im 9. Monat auch voll ok) , andere Vorsätze konnte ich allerdings nie in die Tat umsetzen, denn ich habe gemerkt, dass diese Vorsätze nicht mir entsprechen. Ich liebe To Do Listen, ich brauche diese Listen, also habe ich diesen Neujahrsvorsetz sehr schnell wieder gestrichen und akzeptiert, dass To Do Listen zu mir gehören.

Nun haben wir den 1. Januar 2021 und was habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen?

  • Das Beste Mami für unser Chnöpfli werden, mit viel Geduld und viel Nachsicht mit mir selbst
  • Mindestens 2 Stunden „ME-Time“ pro Woche – in der Zeit kann ich lesen, kaligrafieren, Blog-Posts schreiben, Klavier spielen. Egal was, einfach Quality Time für mich!
  • Wenn ich Hilfe oder Unterstützung brauche – das auch zu sagen (es ist keine Schwäche um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen)
  • Den Rückbildungskurs in Angriff nehmen und wieder Sport treiben
  • Mich in die neue Rolle als Mami, Ehefrau, Freundin, Schwester, Mitarbeiterin und Vorgesetze einleben

Das sind meine 5 Vorsätze und vermutlich wird 2021 das herausfordernste und dennoch schönste Jahr in meinem bisherigen Leben.

Zuerst folgt gleich die Heirat und wenige Wochen später werden wir Eltern sein. Ich freue mich sehr auf diese Zeit und Herausforderung und natürlich macht es mir auch manchmal Angst und ich habe Respekt vor meinem neuen Leben. Denn alles wird neu sein – es gibt keinen Ratgeber der mir genau erklärt, was mich erwaretet, sondern ich werde es erleben und mit jeder Situation dazu lernen. Und ich werde auch lernen, dass ich nachsichtig mit mir bin, Geduld habe und es auch voll okay ist, wenn die Wohnung mal nicht perfekt aufgeräumt und geputzt ist. Und dann kommt da ja noch das Thema Hilfe und Unterstützung: Tanja die immer alles alleine schafft und stark ist – muss lernen, dass es in Ordnung ist um Unterstützung zu bitten und anzunehmen. Vielleicht wird das sogar meine persönlich grösste Aufgabe in 2021.

Gerade 2020 hat mir gezeigt, dass nichts selbstverständlich ist. Weder die Liebe, die Gesundheit noch die Freiheit und dennoch habe ich gestern Deniz gesagt, 2020 war das beste Jahr meines Lebens. Ich bin dankbar, was mich das Corona-Virus alles gelehrt hat – Demut und Dankbarkeit und in jeder Situation das Positive zu sehen. Das Leben schreibt seine eigene Geschichte und ich freue mich auf alles was kommt.

Und ich weiss ja aus Erfahrung, dass Vorsätze eine gute Sache sind und mir helfen, klare Ziele zu verfolgen und dennoch braucht es eine gesunde Portion Flexibilität – denn das Leben hat immer seine eigenen Pläne! Ich habe auch aus diesem Grund die 5 Vorsätze relativ schwammig formuliert, damit ich genug Freiheit, Flexibilität und Kreativität an den Tag legen kann um diese umzusetzen – so wie es dann für mich passt.

Auf ins 2021: Mit vielen unvergesslichen Momenten wo Nähe wieder möglich ist und wir unsere Freiheit neu erleben, uns aber in Dankbarkeit üben und nicht vergessen, was uns diese Pandemie auch gelehrt hat.

2. Dezember 2020

Jammern – meine Lieblingsdisziplin

Zuerst einmal ich weiss genau von wem ich diese Charaktereigenschaft übernommen habe – meinem Mami! Sie ist eine sehr starke Frau und das beste Mami dass es gibt und doch hat sie immer mal wieder die Eigenschaft, dass sie sich gerne beklagt oder jammert. Und ja mein Mami ist ein Vorbild für mich, also habe ich das von ihr abgeschaut. Und doch habe ich in den letzten Monaten intensiv an mir gearbeitet, denn diese Charaktereigenschaft will ich los werden oder zumindest nur noch bewusst verwenden.

Warum jammere ich überhaupt? Das war die erste Frage die ich mir gestellt habe. Ich habe mich für mich erkannt, dass ich das mache, wenn ich Aufmerksamkeit brauche, ich will das mir jemand bestätigt, dass ich zu bemitleiden bin. Das heisst ich jammere dann, wenn ich das Gefühl habe, dass ich zu wenig Wertschätzung erhalte oder zu wenig Aufmerksamkeit. Gerade jetzt in der Schwangerschaft ist es mir wichtig, dass man mich nicht als „kranke“ Person anschaut, sondern als Mensch. Wie sagt man so schön, ich bin schwanger nicht krank!

Nichts desto trotz, merke ich meine Schwangerschaft. Sein das Rückenschmerzen, keine Nacht mehr durchschlafen, seit neustem Sodbrennen oder sonstige Wehwechen. Doch diese gehören meiner Meinung nach einfach dazu und nehme ich auch sehr gerne auf mich. Wenn ich aber dann das Gefühl habe, alle rund um mich, sind sich gerade am „jammern“, muss ich doch zwischendurch einmal sagen: Stopp also ich habe auch Beschwerden, nur teile ich diese nicht ständig mit. Mir ist klar geworden, dass diese Eigenschaft daher rührt, dass ich mich messen will.

Einerseits, will ich mich mitteilen und sagen, ich sage einfach nichts, was aber nicht heisst, dass ich keine Beschwerden habe und andererseits sind deine Wehwechen nicht so schlimm wie meine. Doch warum lasse ich mich darauf ein oder warum habe ich das Gefühl mich messen zu müssen? Ich weiss die Antwort leider nicht. An dem werde ich noch arbeiten müssen. Doch freue ich mich darauf und möchte diesen „Wettkampf“ wer hat jetzt die schlimmeren Wehwechen unterbrechen.

Das gleiche Verhalten zeige ich auch wenn es um die Arbeit geht. Ich habe einen anspruchsvollen Job und doch versuche ich mich auch dort zurück zu nehmen und habe mir vorgenommen, weniger zu jammern. Ja, manchmal läuft es nicht so wie ich es mir vorstelle oder wie ich es mir vorgenommem habe, doch muss ich nicht ständig alle damit konfrontieren und mich mit anderen Team-Kollegen messen. Ich mache meinen Job und gebe dabei mein Bestes und wenn dann etwas nicht so funktioniert wie es sein sollte, möchte ich in Zukunft Lösungen suchen. Das erwarte ich auch von meinen Mitarbeitern. Wenn etwas nicht so läuft wie ihr euch das vorstellt, was müsst ihr tun, damit sich das ändert – was sind eure Lösungen dafür! So sollte auch ich wieder vermehrt denken. Und Wertschätzung durch jammern zu erhalten, ist auch nicht wirklich das was man will. Ich will gelobt werden, weil ich etwas erreicht habe und nicht weil ich gejammert habe.

Wir ihr seht, das Thema wird mich noch eine längere Zeit beschäftigen und doch glaube ich ganz fest, dass nur schon die Erkenntnis, warum jammere ich und was bezwecke ich damit, der erste Schritt ist dieses Laster los zu werden und mich bewusst darauf zu achten, wenn ich es tue. Mich zu hinterfragen, warum tue ich das und was will ich damit bezwecken. So kann ich das jammern unterlassen und dafür meine Bedürfnisse formulieren. Denn das ist zielführender – davon bin ich überzeugt!

Noch ein Beispiel dazu: Mein Rücken schmerzt – mein Partner sagt: Er habe Kopferschmerzen, anstatt ihm zu sagen: „Mach kein Drama daraus, ich habe Rückenschmerzen, die viel schlimmer sind als deine Kopfschmerzen“ möchte ich ihm sagen, dass mir das Leid tut mit seinen Kopfschmerzen und was ich für ihn Gutes tun kann und gleichzeitig würde ich ihm sagen, dass ich mir von ihm eine Rückenmassge wünsche. So sage ich klar, was ich brauche und mir wünsche. (Natürlich ist das Beispiel fiktiv 🙂 )

7. November 2020

Gesundheit – selbstverständlich oder doch nicht?

Der Spruch: Man merkt erst, wie wichtig etwas ist, wenn man es nicht mehr hat, passt gerade sehr gut zu meiner jetzigen Situation. Ja ich bin schwanger und ja, ich weiss, dass das Corona Virius derzeit in der Schweiz um sich schlägt und doch habe ich versucht mein Leben so weiter zu leben, wie es mir möglich war und habe mich an die Empfehlungen gehalten. Auch wenn ich zur Risiko Gruppe gehöre, habe ich nicht aufgehört meine sozialen Kontakte zu pflegen. Denn was genau so wichtig ist für mein Wohlbefinden nebst der Gesundheit ist der menschliche Kontakt. So kam es dann, dass ich für eine Woche in Quarantäne musste. Mit dem hatte ich gar kein Problem und habe mich schnell an diese Situation gewöhnt.

Und dann kam der letzte Samstag! Ich wollte gerade mein Mittagessen geniessen, die Quarantäne fast vorbei, am Abend die Trauzeugen eingeladen und dann nimmst du den ersten Bissen und merkst, du riechst und schmeckst gar nichts. Da wusste ich es, jetzt hat es mich doch noch erwischt. Den Test habe ich noch am Samstag gemacht und am Montag das Ergebnis – positiv! Wenig überraschend für mich, da ich auch noch ein eine verstopfte Nase hatte. Meine Gedanken haben sich überschlagen, wen muss ich informieren, was für Termine muss ich umplanen, wen könnte ich angestecket haben (zum Glück hatte ich schon 1 Woche keinen Kontakt mehr gehabt zu anderen Personen bis auf Deniz und der ist übrigens bis heute gesund und negativ getestet!).

Aber das wichtigste: Wie gehts es meinem Kind? Schnell habe ich abgeklärt, was für Gefahren auf mich zukommen könnten. Zum Glück ist das Chnöpfli in meinem Bauch gut geschützt und die vielen Tritte die ich gerade täglich mehr und mehr spüre und mein Mutter-Instinkt konnten mich hier schnell beruhigen.

Und was ist mit dem Geschmack und Geruchsinn! Irgendwie verrückt, es ist für uns normal, dass wir unser Parfum riechen, das Essen das wir kochen, es nach frischer Wäsche duftet – und dann riechst du einfach nichts. Und das Essen erkennst du nur noch an seiner Konstistenz und ob es salzig oder süss ist. Mir hat das Angst gemacht! Ja, es ist beängstigend, wenn man über Tage nichts mehr schmeckt und riecht und mit jedem Tag der verstreicht wächst die Panik in dir, werde ich jemals wieder riechen und schmecken? Heute kann ich das erste Mal wieder riechen. Ich rieche den Kaffe, ich rieche den Kamillen-Tee! Und glaubt mir, mir ist ein rieser grosser Stein vom Herzen gefallen. Jetzt weiss ich, ich brauche noch Geduld, bis alles wieder so riecht und schmeckt wie vor dem Coronavirus, aber ich weiss auch, dass es Schrittweise zurück kommen wird.

Ich habe und hatte einen gesunden Respekt vor dem Corona Virus und bin dankbar, dass ich einen milden Verlauf hatte, trotzdem wünsche ich dieses Erlebnis niemanden! Ich kann mich schon bald wieder am Duft und leckerem Essen erfreuen, da bin ich mir sicher und mein Kind, dass gerade wieder tritt, bestätigt mich in dieser Zuversicht!

Sagt einmal mehr eurem Körper danke, für das was er täglich leistet für euch und seid dankbar, dass ihr gesund seid! Denn wenn man nicht mehr gesund ist, merkt man erst wie wichtig Gesundheit ist und wie selbstverständlich wir es hinnehmen, dass wir gesund sind. Ich habe wieder einmal meine Lektion gelernt!

31. Oktober 2020

Wen ich bewundere

Vorweg ich kann hier nich alle meine Freunde, Familienmitglieder und Arbeitskollegen aufzählen, welche mich inspirieren oder ich bewundere. Ich habe mich bewusst auf 3 Menschen in meinem Umfeld begrenzt, welche mich immer wieder fasizinieren und von denen ich viel gelernt habe und viel lernen werde. Diese Menschen haben mir gezeigt, dass auch ich mich immer wieder neu erfinden kann und es gut ist, wenn man seinen eigenen Weg geht – konsequent und genau so wie man es für richtig hält.

Rahel

Zuerst habe ich Rahel auf einem Sportcamp in Fuerteventura kennen gelernt. Aufgefallen ist mir besonders, dass sie sich ihrem weibilichen Körper bewusst ist und sich selbst genau so schön fühlt – wie sie ist. Zurück in der Schweiz habe ich sie auch als TCM Therapeutin kennen gelernt. Zuerst haben wir die körperlichen Beschwerden behandelt, doch nach meiner Trennung haben wir begonnen an mir zu arbeiten. Was mich an ihr fasziniert – sie gibt mir nie Ratschläge oder sagt was ich tun soll, sondern sie strellt mit Fragen. Fragen welche ich mit nach Hause nehme, mit denen ich mich auseinander setzen muss und so selbst auf die richtige Antwort für mich komme. Fragen wie: Was macht dich glücklich, Warum willst du Mami werden…

Rahel darf ihrer Passion und ihrer Bestimmung ausleben. Man spürt, dass sie ihren Weg gefunden hat und genau so lebt, wie es für sie stimmt. Dabei versucht sie aber nie, dass ihr Weg auch dein Weg ist, sondern zeigt dir deinen eigenen Weg auf! Für sie gibt es kein Richtig oder Falsch, nur das du selbst dein Leben bestimmst und das tust, was dich glücklich macht, das alleine zählt für sie!

Nadia

Nadia habe ich als Arbeitskollegin kennen gelernt. Sie war die Chaotin, die Mitarbeiterin die mit vollem Herzblut die Kunden betreut hat, sie hat alles mit 120% gemacht! Das habe ich schon damals an ihr bewundert – diese endlos scheinende Energie. Als sie dann nach der Trennung eine wichtige Bezugsperson wurde, entwickelt sich eine Freundschaft. Irgendwann wurde sie auch noch meine Mitbewohnerin. Von ihr durfte ich eine der wichtigsten Lektionen in meinem Leben lernen. Es kommt nicht darauf an, wie ordentlich und sauber ein zu Hause ist, sondern dass es viel mehr darauf ankommt, dass man Zeit miteinander verbringt und am Abend jemand da ist, mit dem man sich über den Tag austauschen kann. Diskussionen führt, ernste, aber auch lustige Abende verbringt und Spontanität manchmal die schönsten und bleibensten Momente kreieren kann.

Nun ist Nadia auch noch Mami! Und wenn ich schaue mit welcher Ruhe, welcher Energie und welcher Freude sie ihrem Sohn das Leben zeigt und sich dabei nicht verloren hat und doch für ihre Bedürfnisse einsteht, dann weiss ich, dass ich auch so sein möchte! Ich möchte für mein Kind da sein, alles geben und es so lieben und akzeptieren wie es ist und doch will ich mich selbst nicht verlieren. Meine Werte, meine Tanja-Zeit, mein ICH. Dafür bewundere ich Nadia. Denn Nadia ist nicht nur Mami, sondern auch Frau, Freundin und Business-Woman.

Florentina (oder nur Flo)

Auch Flo habe ich durch die Arbeit kennen gelernt. Sie war meine „Gotte“ und hat mir alles wichtige beigebracht, was ich am Ende brauchte um so erfolgreich zu werden, wie ich es heute im Job bin. Sie hat mich gefordert, gefördert und mich immer wieder motiviert und mir besonders am Anfang auch das Gefühl gegeben, es ist normal, dass du noch nicht alles weisst. Doch das ist nicht der Grund, weshalb sie in diesem Blog-Post ihren Auftritt hat. Flo sehe ich auch nach fast 10 Jahren immer noch 2 Mal im Jahr – aus einer Gotte wurde eine Freundin und wenn ich sie sehe, dann können wir locker 5 Stunden tratschen und es wäre so, als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen.

Flo geht ihren Weg – sie lebt ihr Leben so wie sie es für richtig hält und ist dabei auch noch liebende Mutter. Wir sind alle mit gewissen Vorstellungen, Werten und gesellschaftlichen Verhaltensregeln, aufgewachsen und erzogen worden, wie eine Bezeihung aus zu sehen hat, wie man sein Job machen muss, etc. Flo geht dabei jedoch ihren Weg und führt ihr Leben so wie es für sie stimmt und kann dabei so herzlich sein, dass man sofort spürt, dass es genau so richtig ist. Ich bewundere Flo, dass sie nicht nach den Traditionen lebt, die man auch ihr bestimmt einmal mitgegeben hat, sondern ihr Leben so gestaltet, wie es für sie richtig ist. Dabei geht sie so sorgfältig um, dass ich nie den Eindruck habe, dass sie jemanden dabei verletzt oder vor den Kopf stösst. Es geht nicht darum, dass ich den gleichen Lebensstil haben möchte wie Flo und doch kann ich von ihr lernen, dass es ganz gut ist und es ein tolles Gefühl sein muss, seinen eigenen Weg zu gehen und es nicht immer ein Richtig und Falsch gibt und sie niemanden verurteilt, solange man nur seinen Weg geht.

26. September 2020

Und plötzlich ist alles anders!

Corona, Home-Office, eine Bewährungsprobe für unsere Beziehung und das soziale Leben für einige Wochen auf Eis gelegt- unbekannt wie lange das anhaltend wird. Ich die so gerne unter Menschen bin, Freunde, Familie und auch Mitarbeiter brauche um glücklich zu sein… Kaum hatte ich mich an die Situation gewöhnt und die ersten Lockerungen Tatasche geworden sind, kam der 11. Juni!

Eigentlich wusste ich schon einige Tage vorher, was mir dann der Test am Sonntagmorgen bestätigt hat – ich teile meinen Körper mit unserem Chnöpfli! Und bei mir war es nicht so, dass ich in Tränen ausgebrochen bin, mich riesig gefreut habe und alles rosarot war, sondern da war komplette Unsicherheit vor dem Unbekannten und der Zukunft und die Angst wie sieht meine Zukunft aus – ist jetzt der richtige Zeitpunkt eine Familie zu gründen?

Deniz und ich sprechen schon länger über unseren Kinderwunsch und unser Chnöpfli ist ein absolutes Wunder und Wunschkind und doch früher als geplant in unser Leben getreten. (Getreten ist ein gutes Wort, dass macht es nämlich gerade – ich glaube es will auch mit schreiben :-))

Vorweg: Ja es ist genau richtig so! Es muss genau so sein und ich freue mich und bin gespannt auf alles was kommt. Ich habe in den letzten Wochen auch ein unglaubliches Vertrauen in mich und meinen Körper bekommen. Ich weiss genau, was mir gut tut, was wir brauchen und wie es unserem Chnöpfli geht. Ich kann Deniz häufig sagen, mach dir keine Sorgen – uns geht es gut! Fragt mich nicht woher ich das weiss, aber ja das nennt man wohl Mutterinstinkt! Darauf vertraue und verlasse ich mich und das ist eines der grössten Geschenke die mir unser Kind jetzt schon gemacht hat! Das Vertrauen in meinen Körper und ein Körpergefühl dass ich so noch nie erlebt habe.

Ich glaube die grösste Herausforderung für mich war es zu akzeptieren, dass man das Leben nun mal nicht planen kann, es nicht den richtigen Zeitpunkt gibt und das Unbekannte einem nicht Angst machen muss. Ich kann euch heute im 6. Monat nicht sagen, so wird es sein, wenn ich Mami bin oder so wird mein Alltag aussehen oder welchen Charakter bekommt unser kleines Chnöpfli. Und noch vor einigen Monaten hätte mir dieser Gedanke Angst gemacht und doch hat mir unser Kind jetzt schon beigebracht, dass man nicht alles Wissen muss um doch glücklich seien zu können.

Dazu kam der Gedanke, dass mein Leben vor der Schwangerschaft so ziemlich perfekt war! Eine Beziehung die auch Tiefen überwunden hatte, Freunde und Familie mit denen ich mich sehr verbunden fühle, eine tiefe Dankbarkeit, dass ich gesund bin, einen Job habe, der mich erfüllt, finanzielle Sicherheiten und irgendwie konnte ich gerade während dem Lockdown mehr zu mir finden. Will ich das jetzt alles wieder ändern – jetzt wo ich mich endlich so rundum wohl fühle – die Antwort ist JA! Das Leben ist immer in Veränderung und das ist gut so! Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt worauf wir uns sehr freuen und ich kann mich jeden Tag mehr auf die Mami-Rolle einlassen und lerne jeden Tag dazu.

Ich habe mich immer gefreut irgendwann unserem Kind meine Werte zu vermitteln und weiter zu geben, gemeinsam die Welt zu entdecken und unserem Chnöpfli beim Wachsen zu sehen zu können- ich lerne aber im Moment mehr von meinem Kind! Es hat mir schon so viel beigebracht und ich freue mich darauf, dass wir gemeinsam als Familie weiter voneinander lernen werden!

15. August 2020

Nicht mein Tag!

Gestern bin ich aufgestanden und bevor ich irgendwie in den Tag gestartet bin wusste ich schon – nein heute das wird nicht mein Tag, ich sollte besser im Bett bleiben! Und klar, jeder kann jetzt sagen, du hast es in der Hand, deinen Tag so zu gestalten, dass er für dich perfekt ist und jeder kennt die Sprichworte: Carpe Diem – nutze den Tag und man kann aus jedem Tag das Beste machen und so weiter. In dem Moment für mich alles blabla… (Wenn ich das so schreibe, merke ich wieder wie es mir gestern ging und mich nur schon diese Sätze zur Weissglut bringen. :-))

Und das schlimmste war irgendwie war es mir bewusst, dass es so ist. Das ich genervt bin, keine Nerven habe und schneller aus meiner Haut fahre als gewöhnlich und ich hinterfrage mich dann, warum ist das genau heute so und steigere mich dann noch viel mehr in dieses ungute Gefühl hinein, nein heute kann es mir niemand recht machen und ich schon gleich gar nicht!

Am Ende ist es leider wie so oft – zumindest bei mir. Bei der Arbeit und in der Mittagspause habe ich mich noch einigermassen unter Kontrolle, aber kaum zu Hause angekommen brauche ich ein Ventil für diesen Tag und da muss leider mein Freund dann häufig den Kopf hinhalten. Ich entschuldige mich hiermit dafür! Und so bald die Worte ausgesprochen sind, bereue ich diese schon wieder und weiss auch, dass diese nicht fair waren und ich doch kann ich aber wie nicht zurück. Erst als dann alle schlechte Energie aus mir ausgebrochen war, konnte ich wieder tief durchatmen. Zum Glück kann mein Freund in den meisten Fällen dann ruhig und gelassen bleiben und denkt sich vermutlich – heute ist Tanja wieder mal die Zicke und nimmt es nicht allzu persönlich!

Erst als ich auf dem Balkon sass und in einem normalen Ton mit meinem Freund sprechen konnte, wurde mein schlechter Tag etwas besser. Wenigstens war ich in der Lage mir und ihm einzugestehen, dass er nichts falsch gemacht hat, sondern mein genereller Gemütszustand einfach gerade nichts anderes zugelassen hat.

Es gibt Tage an denen ich es schaffe, den Abend doch noch zu geniessen und die Wende einzuleiten für einen guten Tag. Irgendwie ging das gestern nicht und nur schon die Akzeptanz, das ist nun so, hat mich ruhiger werden lassen. Ich glaube jeder darf auch einmal einen Tag haben, welcher einfach zum vergessen ist. Daran ist nichts schlimmes, so schätzt man die guten Tage wieder um so mehr und das hat ja auch was Gutes! 🙂 Ich habe meist vor dem Einschlafen auch die leise Befürchtung, was ist wenn es Morgen wieder so ist? Zum Glück kam das bis jetzt nie vor. Denn ich habe es in der Hand zumindest mit einem positiven Gefühl einzuschlafen und mich auf den nächsten Tag zu freuen. Morgen ist ein neuer Tag!

Zum Glück ist heute wieder mein Tag – wo ich mich wieder freuen kann und mich kleine Dinge wie ein Kaffee bei meinen Eltern, mit Billy spielen glücklich machen und ich die Tanja bin die ich kenne! Die fröhliche Tanja welche in allen Dingen und Möglichkeiten eine Chance sieht und häufig lächelt.

1. August 2020

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Warum fällt es mir so schwer, den Moment zu geniessen? Man macht sich Gedanken und Sorgen über die Zukunft. Kann die Vergangenheit immer wieder im Kopf revue passieren lassen und darüber nachdenken, warum habe ich dort so reagiert oder warum ich habe ich das gesagt oder das nicht gemerkt.

Ich habe kürzlich in einem Achtsamkeits Buch gelesen, dass das Leben im „JETZT“ ein Schlüssel zu einem glücklicheren Leben ist. Das Leben im Jetzt soll dich glücklich machen? Im ersten Moment klingt das logisch und einfach umzusetzen. Ist ja klar, ich lebe in der Gegenwart und habe nur ein Leben. Und dann achtest du dich einmal mehr was dir den ganzen Tag so durch den Kopf geht. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie meine Gedanken sich nicht um das JETZT gedreht haben. Ich mache mir zu oft Überlegungen, was könnte ich noch als nächstes Tun, was sind meine To Do’s nächste Woche, etc. Und Vergangenes nochmals und nochmals im Kopf wieder durchzuspielen ist auch eine Angewohnheit, bei welcher ich mich immer wieder selber erwischt habe und erwische. Kurz gesagt meine Gedanken drehen sich viel zu häufig um die Vergangenheit und die Zukunft.

Die Vergangenheit kann man nicht ändern, was bringt es denn, wenn ich mir anschliessend die Situation immer wieder durchdenke und mir Gedanken mache, wie ich vielleicht anders hätte reagieren können und sogar der Gedanke zulasse, ich hätte es mehr geniessen sollen. Und genau da liegt der Hund begraben. Ich konnte den Moment nicht geniessen, weil in meinem Kopf bereits wieder die Zukunft geplant wurde und die Gedanken nicht im Hier und Jetzt waren.

Wie kann ich das ändern – ganz ehrlich – keine Ahnung! Wenn ihr jetzt gehofft habt, ich zeige euch, wie ich das geschafft habe, da muss ich euch leider enttäuschen. Was ich aber glaube ist, dass diese Erkenntnis, dass man sich zu viele Gedanken über die Vergangenheit macht und zu viele Sorgen um die Zukunft, bereits ein erster Schritt ist um mehr im JETZT zu leben. Das man überhaupt weiss, dass wir viel zu selten in der Gegenwart leben. Zu selten den Moment einfach geniessen ohne uns über die möglichen Konsequenzen Gedanken zu machen. Zu selten akzeptieren können, dass wir die Vergangenheit nicht mehr ändern können und die Zukunft sich nicht immer planen lässt. Ich glaube die Akzeptanz, dass man das Leben nicht immer planen und beeinflussen kann, ist ein erster Schritt mehr im Jetzt zu Leben.

Was in diesem Buch als Tipp auch stand ist, beobachte die Wolken – stelle dir vor, die Gedanken sind Wolken (seien es, dass die Gedanken sich um die Vergangenheit / Zukunft drehen) welche dann aber auch wieder vorbei ziehen und geniesse einfach die Wolken, die Sonne, den blauen Himmel. Sei in dem Moment einfach dort und präsent. Ja, ich weiss, das klingt sehr „speziell“ (nennen wir es mal so), aber ich glaube das ist für mich zumindest eine gute Methode im JETZT zu Leben und überhaupt zu verstehen, was damit gemeint ist! Versucht es doch mal – vielleicht regen dich die Wolken sogar dazu an, nicht nur Wolken zu sehen, sondern lass es zu, dass du vielleicht neues in den Wolken entdeckst.

12. Juli 2020

Mein Fundament

Auf was für einem Fundament baut mein Glück auf? Was brauche ich um glücklich zu sein? Ich kam am Ende meiner Gedanken auf 4 Pfeiler, die mein Fundament zum Glück bilden: Familie & Freunde, Gesundheit, Job und ICH!

Familie & Freunde

Dazu gehört zuerst einmal mein Freund, welcher mich in jeder Lebenslage unterstützt und immer für mich da ist. Manchmal besser weiss, was ich brauche als ich selbst und mich auch teilweise zu meinem Glück zwingt! Mich zum lachen bringt, mich zum wahnsinn treibt, der mich aber auch einfach in den Arm nimmt, wenn ich es gerade am Nötigsten brauche.

Meine Familie dazu zähle ich meine Schwester die wie meine beste Freundin ist. Ich erzähle ihr alles und weiss, dass ich mich nicht zu verstellen brauche, sie mich so akzeptiert wie ich bin. Mein Mami und mein Papi, welche immer für mich da sind und immer hinter mir stehen, mich aber dennoch mein Leben so leben lassen, wie ich es für richtig empfinde. Auch mein Grossmami und Grosspapi sind Teil meiner Familie, welche ich nicht missen möchte. Die Geschichten über die Zeit in der sie aufgewachsen sind, lassen mich meist mit einer unglaublichen Dankbarkeit zurück und was ich für selbstverständlich empfinde, hinterfrage ich häufig nach Gesprächen mit ihnen. Ich kann viel von meiner Familie lernen und Kraft bei ihnen tanken.

Und dann genau so wichtig wie meine Familie sind meine Freunde. Viellicht mag das jetzt einige von euch erschrecken, dass ich meine Freunde meiner Familie gleichstelle, doch so empfinde ich. Denn ein gross Teil meiner Freizeit verbringe ich mit Freunden! Wer sind eigentlich meine richtigen Freunde und was würde ich eher zum erweiterten Freundeskreis zählen und wie viele Freunde habe ich überhaupt. Was ich unterdessen mit Sicherheit sagen kann: Qualität vor Quantität. Die Freizeit je älter man wird um so kostbarer und um so mehr, möchte ich diese kostbare Zeit mit Menschen verbringen, bei denen ich mich wohl fühle, wo die Zeit wie nur so im Flug vergeht und ich ICH seien darf. Wahre Freunde sind auch in schwierigen Zeiten für mich da! Zu jeder Tageszeit und egal wo ich gerade bin und sie wissen ohne Worte was ich brauche! Verstehen auch einmal ein „Nein“ und auch wenn man sich einmal über einen längeren Zeitraum nicht sieht, ist es doch beim nächsten Treffen so, als hätte man sich erst gerade das letzte Mal getroffen. Man weiss immer was man besprechen kann, es gibt keine unangenehme Pausen, bei denen man krampfhaft ein neues Thema sucht, sondern einfach so darauf los tratschen und sprechen kann. Es ist eine Mischung zwischen ernsten Gesprächen, wo auch einmal philosophiert, diskutiert und gestritten werden darf, aber auch der Spass nicht zu kurz kommt! Zum Glück habe ich viele Freunde und habe mit der Zeit akzeptiert, dass Freunde auch Lebensabschnittspartner sind. Sie begleiten dich ein Stück in deinem Leben, einige bleiben für immer, andere habe ich gehen lassen und neue sind dazu gekommen. Danke dass es euch alle gibt!

Gesundheit

Natürlich geht es in erster Linie bei Gesundheit darum, gesund zu sein und zu bleiben. Gesund sein ist häufig etwas, dass man erst dann wertschätzt, wenn man krank ist oder einen Unfall hatte. Aber unter Gesundheit verstehe ich auch, was ich alles unternehme, um gesund zu bleiben. Dazu gehört für mich Sport bei dem ich mich so richtig auspowern kann, zum schwitzen komme, an meine Grenzen und teilweise darüber gehe, bei dem ich alles vergessen kann und mich nur auf die Leistung konzentriere für diesen Moment. Volleyball spielen war schon als Kind meine Leidenschaft, diese habe ich erst vor 2 Jahren wieder entdeckt. Neue Freunde gefunden und gemerkt, dass dieser Sport mir nicht nur körperlich etwas bringt, sondern ich mich auch im Team weiter entwickeln kann.

Auch Yoga zählt für mich Gesundheit! Anfangs habe ich Yoga als Sport betrachtet, möglichst gut sein, möglichst viel erreichen, erst später habe ich erkannt, dass es überhaupt kein Sport ist, sondern viel mehr Zeit für sich! Atmen ist eines der wirksamsten Mittel um gesund zu bleiben. Die Atmung steuert unseren ganzen Körper und darum geht es letztlich beim Yoga. Atmen und Zeit für sich zu haben. Die netten Nebeneffekte wie, dass man beweglicher wird oder manb auch fitter wird, nehme ich aber gerne nmit. Ebenfalls in diese Richtung geht die Akupunktur! Die chineische Medizin nutze ich um gesund zu bleiben – das ist übrigens das was eigentlich auch der Grundgedanke von TCM ist. Man geht nicht erst hin wenn man schon krank ist, sondern tut alles um gesund zu bleiben.

Aber zu Gesundheit gehört auch eine ausgewogene Ernährung, ich Esse gerne! Sei das wenn ich selber koche, bekocht werde oder Auswärts Essen gehe. Essen kann gesund, aber auch krank machen! Darum würde ich Essen auch zur Gesundheit zählen.

Job

Für mich ist das absolut so! Ich bin ein Mensch, welcher im täglichen Leben gefordert und gefördert werden muss. Ich brauche um glücklich zu sein eine Aufgabe, welche mich erfüllt und da wir doch fast 9 Stunden pro Tag arbeiten, brauche ich auch einen Job der mich glücklich macht. Und meist hört das nach 9 Stunden nicht auf. Einerseits habe ich für mich erkannt, dass ich ein Umfeld brauche, mit Arbeitskollegen, mit denen ich auch einmal ein Bier trinken gehe oder in der Pause persönliche Gesprächen führen kann, andererseits brauche ich eine Aufgabe bei der ich meine Ideen und Wünsche umsetzen kann. Ich brauche ein Umfeld in dem ich etwas bewirken kann. Dafür bin ich aber auch gerne bereit, dann die sogenannte Extra-Mile zu gehen, respektive wenn ich einen Beruf habe, welcher mich glücklich macht, merke ich gar nicht, dass ich mehr leiste, als von mir erwartet wird, sondern das nehme ich gar nicht bewusst wahr. Denn es macht mir ja Spass!

Ebenfalls habe ich gerne Menschen um mich und brauche diese auch! Seien das Mitarbeiter oder Kunden oder andere Partner. Ich weiss auch für mich, dass ich gerne Mitarbeiter führe. Einen Mitarbeiter zu entwickeln, seine Stärken und Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, ist für mich eine der schönesten Aufgaben die es gibt.

Was ich aber im Gegenzug für all diesen Einsatz brauche ist Werschätzung. Ich brauche zwischendurch einmal ein Danke oder ein Lob, ansonsten kann ich über einen längeren Zeitraum nicht alles geben und dahinter stehen!

Und zum Job gehört am Ende auch das Geld. Geld macht nicht glücklich, aber ohne Geld kann man sich nicht alle Träume erfüllen. Ich bin auch ein sicherheitsbedachter Mensch, weshalb mir meine Leben so wie ich es mir aufgebaut haben, meinen Lebenssstandard nur erhalten kann, wenn ich regelmässig ein Lohn erhalte. Das ist nun mal so, auch wenn man in vielen Zeitschriften und Blogs liesst, dass man den Mut haben sollte, Minimalistisch zu Leben. Ich schätze meinen Lebensstandard sehr und möchte auch nicht darauf verzichten.

ICH

Ich bin am Ende selber für mein Glück verantwortlich! Ich lebe ein Leben und zwar MEINS genau so wie ich es will und ich es für richtig empfinde.

Darum muss ich am Ende für mein Glück auch selber kämpfen, einstehen und den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, welche nicht immer nachvollziehbar sind, viellicht auch verletzend sind, mich aber am Ende näher zu mir bringen und zu meinem Glück! Ich mache immer mal wieder andere für mein Glück verantwortlich oder ich jammere auch gerne. Doch am Ende habe ich es in der Hand, was ich unternehme um glücklich zu sein.

Zeit für mich – Auszeiten vom Alltag, genau das brauche ich genau so dringend, wie meine Familie, meine Freunde, mein Job, etc. Ich kann nur selber für mein Glück einstehen und sonst niemand! Ich muss hinter meinen Entscheidungen stehen können und ich habe das Recht glücklich zu sein!

Wenn alle diese 4 Fundamente zusammen passen, dann bin ich glücklich! Natürlich gibt es immer Phasen im Leben in dem ein Pfeiler wackelt, kaputt geht oder neu gebaut werden muss und doch halten die anderen Pfeiler mein Fundament aufrecht und ich kann darauf aufbauen und mein Leben so leben, dass ich glücklich bin!

21. Juni 2020

Komplimente verteilen wie Konfetti?

Als ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe, ging es darum wie nimmt man ein Kompliment an – in diesem Beitrag geht es darum, wie gibt man denn überhaupt Komplimente, welche authentisch sind?! Ich schreibe diesen Blog-Beitrag aufgrund zweier Arbeitskollegen: Programmierer aus R und Programmierer aus S. * Denn als sie den Beitrag gelesen hatte, haben sie mich umgehend mit Komplimenten überschüttet, doch keines war ernst gemeint – das habe ich sofort gespürt! Einerseits die Menge an Komplimenten und auch wie die Tonlage war beim Aussprechen vom Kompliment. (immer mit einem lachen in der Aussprache) 🙂

Also wie gebe ich denn überhaupt ein ehrliche gemeintes Kompliment?

Zuerst das Wichtigste: Das Kompliment soll ehrlich und authentisch sein! Wichtig ist einerseits wie gibt man ein Kompliment – wie ist meine Mimik und Gestik. Andererseits auch, was sage ich überhaupt und in welcher Frequenz. Wenn man eine Person mit Komplimenten überschüttet, wird die Person diese Komplimente gar nicht mehr wahr nehmen. Komplimente sind wichtig, doch sollte man den richtigen Zeitpunkt dafür abwarten und seine eigenen Worte wählen. Ebenso den Augenkontakt herstellen und das Gegenüber bewusst wahrnehmen.

Gerade ich die Mitarbeiter führe, versuche dann ein Kompliment zu machen, wenn mein Mitarbeiter etwas besonders gut gemacht hat, mich überrascht hat, Termine eingehalten hat, etc. Ich sage ein Kompliment nicht zwischen Tür und Angel, aber schnellst möglich! Ich nehme mir Zeit, schaue die Person an und bedanke mich oder sage wie stolz ich bin, dass diese Aufgabe so gut gelöst wurde.

Auch kleine Details zu erwähnen, empfinde ich als wichtig, so merkt die Person, dass man alles wahrgenommen hat und nicht einfach ein belangloses Kompliment ausgeprochen wurde. Details zeigen dem Empfänger, dass das Kompliment ernst gemeint ist.

Wie ihr seht, so einfach ist es gar nicht ein Kompliment zu geben, doch hört auf euer Herz, beobachtet euer Gegenüber und nehmt wahr, was für Signale die Person euch gibt. Scheut euch nicht davor auch bei der Person nachzufragen, wie das Kompliment ankam. Nur so könnt ihr lernen! Doch dazu ist eine gute Beziehung nötig, bei welcher man offen und ehrlich kommunizieren kann.

*Namen der Redaktion bekannt!

18. Juni 2020

Kompliment? Nein Danke!

Wenn ich von jemandem gelobt werde, dann fällt es mir meist schwer das Kompliment anzunehmen. Im Geschäft klappt es noch einigermassen, wenn ich für meine Arbeit gelobt werde, dann kann ich ein Danke oder eine Wertschätzung auch einfach annehmen und mich darüber freuen. Denn irgendwie weiss ich innerlich schon, dass die geleistete Arbeit gut war. Fremde Lorbeeren annehmen versuche ich zu vermeiden und erwähne meist, das hätte ich ohne die Person nicht geschafft oder diese Person hat mich dabei unterstützt.

Doch insbesondere im privaten Bereich, habe ich Mühe mit Komplimenten. Meist tue ich diese ab, als wäre es nichts besonderes oder sage nur, das war nicht so schwierig, das hättest du sicher auch gekonnt. Insbesondere Komplimente zu meinem Aussehen bereiten mir Mühe. Meist muss ich den Blick senken (auf keinen Fall Augenkontakt) und glaube auch meist gar nicht, dass das Kompliment ernst gemeint ist. Ich denke häufig, das meinst du sicher nicht so oder das sagst du nur, weil du denkst, dass ich das hören will. Warum ist das nur so? Ja, genau! Weil ich dieses Körpergefühl selber nicht so empfinde oder mich eben nach wie vor in meinem Körper nicht so wohl fühle, dass ich mich mit den Augen des anderen sehen kann. Aus diesem Grund fällt es mir schwer, ein Kompiment anzunehmen oder auch nur schon daran zu denken, dass es ernst gemeint seien könnte.

Mir ist aber nur schon durch das Schreiben von diesem Blog wieder einmal bewusst geworden, dass man ein ernst gemeintes Kompliment annehmen darf und meist ein Danke und Lächeln dem Gegenüber ausreicht. Und auf keinen Fall sofort ein Kompliment zurück geben, das wirkt nicht authentisch! 🙂

Denn ein Kompliment zu bekommen ist das Schönste was einem passieren kann, man sollte Dankbar dafür sein und sich nicht dafür schämen.

6. Juni 2020

Nein sagen!

Ein ehrliches Nein ist immer besser als ein gequältes Ja!

Warum fällt es mir häufig so schwer nein zu sagen? Ich habe mich schon lange auf einen Abend für mich gefreut. Mein Freund ist nicht zu Hause, also habe ich mir vorgenommen, heute geniesse ich die Zeit für mich. Ich mache mir ein Schaumbad, lese ein Buch, spiele Klavier. Und dann ruft eine Freundin an und fragt ob ich spontan Lust habe Essen zu gehen? Anstatt auf meine Bedürfnisse zu hören, sage ich zu! Natürlich verbringe ich einen schönen Abend mit meiner Freundin und doch fehlt mir die Zeit für mich!

Nein sagen, fällt mir nicht nur bei Verabredungen schwer, sondern auch im Geschäft. Ich bin hilfsbereit, dass ist ein Charakterzug, welchen ich sehr schätze an mir, doch das Nein sagen, macht es natürlich nicht einfacher. So gelange ich häufig in die Situation, dass ich mir Arbeiten aufbürde, welche dazu führen, dass ich noch mehr und länger Arbeiten muss um doch noch alles zu schaffen.

Dabei braucht es manchmal sehr viel mehr Mut Nein zu sagen, als Ja! Gibt es Strategien, welche ich anwenden kann, dass ich nicht immer wieder in diese Falle tappe? Ja, ich denke ich habe für mich eine gefunden. Wenn ich den kleinsten Zweifel habe, sage ich nicht sofort zu. Sondern bitte um „Bedenkzeit“ oder antworte nicht sofort. Ich versuche mir innerlich vorzustellen, was passiert, wenn ich Ja sage, was passiert wenn ich Nein sage und das wichtigste dabei, wie fühle ich mich dabei. Dazu versuche ich die Augen zu schliessen und mir beide Optionen vorzustellen und höre auf mein Herz.

Natürlich wäre es jetzt gelogen, wenn ich nicht immer wieder einmal in die Falle tappe, doch ich konnte schon einige Male, meine Bedürfnisse in den Vordergrund rucken und habe danach gehandelt! Was zu einem „Nein“ geführt hat.

Ich habe vor kurzem gute Tipps gefunden, wie man Nein sagen kann, ohne dass man dabei jemanden verletzt. Und sowieso wirklich gute Freunde und meine Familie werden mich verstehen, wenn ich Nein sage!

  • Danke, dass du an mich gedacht hast, aber das passt gerade nicht.
  • Ich brauche eine Pause, danke für dein Verständnis.
  • Ich verbringe sehr gerne Zeit mit dir, doch heute brauche ich Zeit für mich.